Die Sojabohnen-Futures in Chicago rutschten am Freitag um mehr als 4 % ab.

Die Regenfälle in wichtigen südamerikanischen Anbaugebieten sorgten für Erleichterung bei einem knappen globalen Angebot und überschatteten die starken wöchentlichen US-Exportdaten. Der aktuelle Sojabohnenkontrakt endete 58,5 ct/bu niedriger bei 1311,75 ct/bu, der größte Verlust seit dem 10. August 2018. Für die Woche verlor die Bohne an der CBOT 105 ct/bu und fiel um 7,4 %, der größte Rückgang seit dem 4. Juli 2014.

Robuste Sojabohnenexporte konnten keine Unterstützung bieten. Das US-Landwirtschaftsministerium meldete Exportverkäufe von US-Sojabohnen (alte Ernte) in der KW 2 in Höhe von 1,818 Mio. t, was über den Prognosen des Handels lag. Die Verkäufe der neuen Ernte betrugen 831.000 t und übertrafen damit ebenfalls die Erwartungen. Das USDA bestätigte außerdem private Verkäufe von weiteren 136.000 t US-Sojabohnen nach China.

"Ich denke, wir haben insgesamt unterstützende Fundamentaldaten, aber uns fehlen die Nachrichten, um sie zu füttern", sagte Arlan Suderman, Chef-Rohstoffökonom bei StoneX. "Das macht uns anfällig für eine stärkere Korrektur."

Trotz der verzögerten Aussaat liegen die Prognosen der Analysten für die brasilianische Sojabohnenproduktion auf einem neuen Rekordniveau. In einer Umfrage von Refinitiv wurde aus einer Reihe von Prognosen eine durchschnittliche Ernte von 132,2 Mio. t aus 38,41 Mio. ha ermittelt, wobei die Produktion im Vergleich zum Vorjahr um 5,9 % steigen soll. Nach Angaben des brasilianischen Canal Rural hat das private Beratungsunternehmen AgRural seine jüngste Schätzung für die brasilianische Sojabohnenernte bei 131,7 Mio. t  gehalten.

Aus technischer Sicht bleibt der Trend bei März-Sojabohnen trotz des jüngsten Rückschlags aufwärtsgerichtet. Die Preise handeln weiterhin über dem 30-Tage-Durchschnitt bei 1298,00 ct/bu.

Tendenz: leicht freundlich