23.10.2020
Emissionen: Lachgas geht in Europa zurück
GRUUNA.COM
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Viehhaltung Allgemein
Während auf anderen Kontinenten die Lachgas-Emissionen steigen, gehen sie in Europa zurück.
Durch düngen gelangt Distickstoffmonoxid (N2O) - auch Lachgas genannt - in die Atmosphäre. Es ist neben CO2 und Methan das drittwichtigste durch menschliche Aktivitäten freigesetzte Treibhausgas. Durch die wachsende Nachfrage nach Lebens- und Futtermitteln könnten die Emissionen global künftig noch zunehmen. Das hat eine in der Zeitschrift Nature publizierte internationale Studie ergeben, an der unter anderem das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) beteiligt war.
20 Prozent mehr Lachgas seit Industrialisierung
Lachgas entsteht nicht nur durch Tierhaltung, sondern auch durch Prozesse in der chemischen Industrie. Laut der Wissenschaftler befindet sich heute um 20 Prozent mehr N2O in der Atmosphäre als in der vorindustriellen Zeit. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich der Anstieg beschleunigt, was auf Emissionen aus verschiedenen menschlichen Aktivitäten zurückzuführen ist. Insgesamt lagen die weltweiten N2O-Emissionen 2016 rund zehn Prozent über denen der 1980er-Jahre.
N2O-Emissionen in Europa zurückgegangen
Wie die Studie weiter zeigt, sind die Lachgasemissionen in Ost- und Südasien, Afrika und Südamerika am höchsten. Besonders hohe Steigerungen weisen Schwellenländer auf, speziell China, Indien und Brasilien, wo Ackerbau und Viehbestand stark zugenommen haben. In Europa dagegen sind die N2O-Emissionen zurückgegangen, sowohl in der Landwirtschaft als auch in der chemischen Industrie. Dies führen die Forscher auf verschiedene Anreiz- und Schutzmaßnahmen zurück. So ist die Landwirtschaft in vielen westeuropäischen Ländern dazu übergegangen, Stickstoff effizienter einzusetzen, unter anderem auch, um die Wasserbelastung zu reduzieren.