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16.04.2021

Physiologische Blattflecken in Weizen und Gerste

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N.U. AGRAR GMBH - ALLGEMEIN

Themen

Allgemein Pflanzenschutz

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Gelbe, länglich ovale bis runde Flecken, die meist im oberen Drittel der älteren Blätter ohne erkennbare Sporenlager auftreten, werden durch Stressreaktionen infolge von Bodenverdichtungen, Nährstoff- oder Wassermangel hervor-gerufen. Ursache für das Vergilben ist die Anreicherung von Ethylen im Gewebe. Ähnliche Flecken werden auch durch genetisch bedingte Abwehrreaktionen hervorgerufen. Die Pflanze lässt Zellen absterben („Programmierter Zell-tod“), um eindringende Schaderreger, z.B. Mehltau- oder Rostsporen auszuhungern. Sensible Sorten reagieren auf Pollen oder andere Partikel in der Luft mit „Hypersensibilität“. Weizensorten mit ausgeprägter Neigung zu nicht parasitären Blattflecken sind z.B. Akteur, Asory, Axioma, Elixer, Genius, Mulan, (Reform), und Tobak. In der Wintergerste fällt Sensation durch gelbe Blattspitzen auf.

Auch Spritztropfen oder Tautropfen können Reaktionen auf den Blättern hervorrufen. Meist sind es anfangs schwarzbraune kleine Flecken (Verwechslung mit DTR im Weizen oder mit Rhynchosporium bzw. Ramularia in der Gerste möglich). Die Symptome treten oft erst nach einer Fungizidspritzung mit „griffig“ formulierten Mitteln auf. Um die physiologischen Blattflecken auf den oberen Blättern (F-3, F-2 und F-1) zu vermeiden, ist, vor allem mit Wirkstoffen, die schnell in das Blatt eindringen können (z.B. Morpholine) und die Wachsschicht angreifen (Moddus und andere Trinexapac-Mittel, EC–formulierte Insektizide, Unix, Xpro-Formu-lierung), ist Vorsicht geboten.

Der Pflanzenschutzeinsatz ist unter kritischen Bedingungen in die Abendstunden zu verschieben, wenn die Wachsschicht stärker ausgeprägt ist. Diese Produkte sollten auch nicht unmittelbar vor oder nach Nachtfrost eingesetzt werden. Stress-flecken durch Pflanzenschutzmaßnahmen lassen sich durch die Zugabe eines Spreitmittels (Break thru, Silwet Gold) vermeiden. Das Blatt wird dadurch gleichmäßig mit einem Film überzogen und eine punktuelle Anreicherung vermieden.

Die Spritzung sollten vor Regen möglichst kleintropfig und mit geringer Wassermenge zusammen mit einem Haftmittel erfolgen, um eine hohe Benetzung zu erzielen und den Spritzbelag zu fixieren.

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