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15.10.2020

Virusvektoren und Laufkäfer im Getreide

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N.U. AGRAR GMBH - ALLGEMEIN

Themen

Insektizid

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Ausfallgetreide und Rauhafer in Zwischenfrüchten zeigen erste Symptome des Befalls mit Verzwergungsvirosen (rote bzw. gelbstreifige Blätter). Die Autoscheiben waren während der Maisernte nach ein paar hundert Metern entlang der Schläge zum Teil voll mit Blattläusen. Ein Zeichen dafür, dass die Gefahr der Übertragung des Gersten-Verzwergungsvirus (BYDV) durch Blattläuse noch nicht gebannt ist.

Blattläuse sind im aufgelaufenen Getreide leicht zu finden, wenn Sie die Bestände gegen das Licht betrachten. Dann sind Blattläuse als dunkle Punkte auf dem Blatt zu entdecken.

Wie hoch die Belastung der Blattläuse mit Viren ist, lässt sich nur abschätzen. Wenn wir davon ausgehen, dass 5 % der Blattläuse mit dem Gerstenverzwergungsvirus (BYDV) belastet sind, sollte bei aktuell 10 % mit Blattläusen besiedelter Pflanzen eine Bekämpfung erfolgen, sobald die Temperaturen tagsüber wieder über 15 °C steigen. 

Die Verbreitung des BYDV durch die Blattläuse wird nach Untersuchungen von Frau Prof. Büttner, Humboldt-Universität Berlin, durch das Saugverhalten der Blattläuse beeinflusst: Nicht mit Viren belastete Blattläuse saugen bevorzugt an Pflanzen in Ausfallgetreidebeständen, die bereits mit dem Verzwergungsvirus belastet sind. Diese Pflanzen sind i.d.R. geduckter und turgeszenter. Die Blätter fühlen sich deshalb speckig an. Haben die Blattläuse die Viren dann aufgenommen, suchen sie lieber nicht befallene Pflanzen auf Nachbarschlägen auf und verbreiten die Viren auf diese Weise.

Nach der Übertragung der Viren durch die Blattläuse sind 400 °C Temperatursumme notwendig, bis Symptome (rote bzw. gelbstreifige Blätter) zu erkennen sind. Die Viren setzen sich in den Leitbahnen fest und behindern den Wasser-, Assimilate- und Wuchsstoff-Transport. Dadurch kommt es zur Stauchung bzw. Verzwergung der Pflanzen mit übermäßiger Bestockung. Durch den höheren Wassergehalt sind virenbelastete Pflanzen frostempfindlicher und wintern stärker aus.

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